Virtueller Rundgang durch die Ausstellung Block 13

Die Dauerausstellung zum Völkermord an Sinti und Roma im Auschwitz-Museum, 5 Minuten

Das Video nimmt den Zuschauer mit auf eine kurze virtuelle Führung durch die Dauerausstellung zum Völkermord an Sinti und Roma im nationalsozialistisch besetzten Europa, die im Block 13 des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau untergebracht ist. Die Ausstellung stellt zwei Elemente gegenüber. Sie zeigt die Geschichte der Verfolgung und Vernichtung der Sinti und Roma durch die Nazis. Anhand von privaten Dokumenten und Familienfotos zeigt sie aber auch die Normalität des Zusammenlebens von Sinti und Roma mit ihren Nachbarn in verschiedenen europäischen Staaten. In Auschwitz-Birkenau wurden am 2. August 1944 die letzten 4.300 Sinti und Roma trotz ihres erbitterten Widerstandes ermordet. Heute begehen wir den 2. August als Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma im Gedenken an die 500.000 Sinti und Roma, die während des Holocausts im von den Nazis besetzten Europa ermordet wurden.

Dauer: 5 Minuten

Erzählung

Die Dauerausstellung im Block 13 des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau widmet sich dem Holocaust an Sinti und Roma im nationalsozialistisch besetzten Europa. Die Ausstellung stellt zwei Elemente gegenüber. Sie zeigt die Geschichte der Verfolgung und Vernichtung der Sinti und Roma durch die Nazis. Anhand von privaten Dokumenten und Familienfotos zeigt sie aber auch die Normalität des Zusammenlebens von Sinti und Roma mit ihren Nachbarn in verschiedenen europäischen Staaten. 

Sinti und Roma waren den gleichen diskriminierenden Regelungen unterworfen wie die jüdische Bevölkerung. Die berüchtigten Nürnberger Rassengesetze wurden auch auf Sinti und Roma angewandt. Nach und nach wurden sie aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens ausgeschlossen. Sie durften nicht mehr Mitglied in Handels- und Berufsverbänden sein. Ihre Kinder durften keine öffentlichen Schulen mehr besuchen. Schließlich wurden sie auch vom Militärdienst in der Wehrmacht ausgeschlossen.

Mit der Ausweitung der deutschen Herrschaft während des Zweiten Weltkriegs verschlechterte sich die Situation für Sinti und Roma. In den besetzten Gebieten sowie in den mit dem NS-Regime verbündeten Staaten traten Verfolgungsmaßnahmen in Kraft, die auf die Vernichtung aller Sinti und Roma sowie der Juden abzielten.

Gleichzeitig begann die NS-Führung, die Deportation aller Sinti und Roma aus dem Deutschen Reich vorzubereiten. Im Oktober 1939 erließ Heinrich Himmler einen neuen Erlass: Sinti und Roma durften ihre Wohnorte nicht mehr verlassen. Wer dagegen verstieß, lief Gefahr, in ein Konzentrationslager deportiert zu werden. Im April 1940 wurden 2.500 Sinti und Roma aus dem Deutschen Reich in Ghettos und Konzentrationslager im besetzten "Generalgouvernement Polen" deportiert. Polen wurde zu einem der zentralen Orte der deutschen Vernichtungspolitik. Vor allem ab 1942 fielen sowohl die ins besetzte Polen deportierten deutschen Sinti als auch die polnischen Roma den SS-Mordkommandos zum Opfer oder wurden in den Vernichtungslagern während der Aktion Reinhardt ermordet. Heute sind etwa 180 Orte von Massenexekutionen an Sinti und Roma in Polen bekannt. Die tatsächliche Zahl ist zweifellos viel höher.

Der Holocaust an den Sinti und Roma wurde von der NS-Führung in Berlin geplant und organisiert. Sein Ziel war die systematische Ermordung aller Sinti und Roma im gesamten von den Nazis besetzten Europa. Im Osten Europas wurden Hunderttausende durch Massenerschießungen getötet. Viele Orte der Massenexekutionen warten auch heute noch darauf, identifiziert zu werden.

Ab Februar 1943 wurden 23.000 Sinti und Roma aus elf europäischen Staaten in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Im Lagerabschnitt B II e wurde ein eigenes Lager für Sinti und Roma eingerichtet. Auf Befehl von Heinrich Himmler wurden ganze Familien von der Gestapo und der SS deportiert. In Güterwaggons gepfercht, starben viele auf der oft mehrtägigen Fahrt nach Auschwitz. Diejenigen, die diese Tortur überlebten, wurden von der SS registriert. Sie bekamen ein "Z" mit einer Nummer auf den Arm tätowiert, kleine Kinder auf den Oberschenkel. Ein großer Teil der Häftlinge fiel den grausamen Bedingungen im Lager und den ständigen Gewalttaten der SS-Männer zum Opfer.

Am 16. Mai 1944 musste die SS einen ersten Versuch, alle noch in Auschwitz-Birkenau lebenden Sinti und Roma zu ermorden, abbrechen. Die Häftlinge hatten sich mit Steinen und Werkzeugen bewaffnet und sich in den Baracken verbarrikadiert. Der Widerstand wurde von ehemaligen Wehrmachtsangehörigen organisiert, die wegen ihrer Roma-Zugehörigkeit nach Auschwitz deportiert worden waren. Um ähnliche Widerstandshandlungen zu verhindern, wurden in den folgenden Monaten etwa 3.000 Sinti und Roma aus Auschwitz in andere Konzentrationslager gebracht.

In Auschwitz-Birkenau blieben etwa 4.300 Sinti und Roma zurück, hauptsächlich alte Menschen und Kinder. Trotz ihres verzweifelten Widerstandes wurden sie alle in der Nacht des 2. August 1944 ermordet. Heute begehen wir den 2. August als Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma.

Produktion und Urheberrechte: Das Video wurde vom Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Zusammenarbeit mit dem Verband der Roma in Polen und dank der Unterstützung durch das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau realisiert.

Video 1: Ausstellung über den Völkermord an Sinti und Roma im Auschwitz-Museum in Block 13

Dieses Video zeigt den Kontext der Dauerausstellung über den Völkermord an Sinti und Roma im nationalsozialistisch besetzten Europa, die im Block 13 des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau zu sehen ist. Das Video zeigt, wie die Ausstellung - durch eine einzigartige Sammlung von Familienfotos und Dokumenten - eine Normalität des alltäglichen Lebens zwischen Nachbarn in verschiedenen europäischen Staaten hervorhebt. Die Ausstellung veranschaulicht, wie diese Normalität durch das Nazi-Regime schrittweise zerstört wurde. Auf Grundlage der Rassenideologie wurden Sinti und Roma, ebenso wie Juden, nach und nach entrechtet, ihrer Lebensgrundlage beraubt und schließlich in die Vernichtungslager deportiert. Im nationalsozialistisch besetzten Europa wurden 500.000 Sinti und Roma ermordet. 

Dauer: 3 Minuten 
Sprachen: Englisch, Deutsch, Polnisch

Video 2: Virtueller Rundgang durch die Ausstellung Block 13 zum Völkermord an Sinti und Roma im Auschwitz-Museum

Das Video nimmt den Zuschauer mit auf eine kurze virtuelle Führung durch die Dauerausstellung zum Völkermord an Sinti und Roma im nationalsozialistisch besetzten Europa, die im Block 13 des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau untergebracht ist. Die Ausstellung stellt zwei Elemente gegenüber. Sie zeigt die Geschichte der Verfolgung und Vernichtung der Sinti und Roma durch die Nazis. Anhand von privaten Dokumenten und Familienfotos zeigt sie aber auch die Normalität des Zusammenlebens von Sinti und Roma mit ihren Nachbarn in verschiedenen europäischen Staaten. In Auschwitz-Birkenau wurden am 2. August 1944 die letzten 4.300 Sinti und Roma trotz ihres erbitterten Widerstandes ermordet. Heute begehen wir den 2. August als Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma im Gedenken an die 500.000 Sinti und Roma, die während des Holocausts im von den Nazis besetzten Europa ermordet wurden. 

Dauer: 5 Minuten 
Sprachen: Englisch, Deutsch, Polnisch 

Block 13 - die ständige Ausstellung zum nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma

Block 13 exhibition

Block 13

Die Dauerausstellung im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau

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