2. August 2021
Eva Franz
Holocaust-Überlebender
Eva Franz (geb. Christ) verbrachte die ersten zweieinhalb Jahre ihres Lebens in Teplitz-Schönau im damaligen Sudetenland. Die Familie ihres Vaters stammte aus Fulda. Im Frühjahr 1943 wurde Eva Franz mit ihren Eltern und Großeltern mütterlicherseits in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort wurde der damals Zweieinhalbjährigen die Häftlingsnummer 4167 in die Haut des linken Unterarms tätowiert. Die Nummer trägt sie noch heute.
Nachdem ihre ältere Schwester Franja schon nach kurzer Zeit in Auschwitz-Birkenau gestorben war, wurde auch ihre Mutter durch diesen Verlust, den Mangel an Nahrung und die Zwangsarbeit zunehmend geschwächt. Eines Tages brach sie bei der Arbeit zusammen und starb.
Eva, knapp sechs Jahre alt, wurde schließlich in Bergen-Belsen befreit. Noch 2019 betonte Eva Franz, dass sie die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau nie besuchen werde, weil sie es nicht verkraften könne.
Quelle: Birgit Mair: Die letzten Zeugen. Meine Arbeit mit Holocaust-Überlebenden an Schulen, Nürnberg 2019. Bestellung über www.isfbb.de