Věra Jourová

Grußwort zum Europäischen Holocaust Gedenktag für Sinti und Roma am 2. August 2022

Es ist mir eine große Ehre, heute, am Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma, zu Ihnen zu sprechen.

Jedes Jahr am 2. August bestärkt die Europäische Kommission ihr unaufhörliches Engagement gegen Antiziganismus, Antisemitismus, Rassismus und alle anderen Formen der Intoleranz.

Im Jahr 2019 hatte ich die Gelegenheit, persönlich in Auschwitz-Birkenau an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen, genau am 75. Jahrestag der Vernichtung der letzten verbliebenen Roma im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau.^{Das war für mich persönlich ein einzigartiger Moment, der mich in meinem Bestreben noch entschlossener machte, dafür zu sorgen, dass wir all derer gedenken, die unter dem Naziregime gelitten haben. Und dass wir nie wieder zulassen, dass so etwas jemals wieder geschieht!} anniversary of the extermination of the last remaining Roma in the concentration camp of Auschwitz-Birkenau.

That was a unique moment for me personally and it made me even more determined to ensure that we remember all those who suffered under the Nazi regime: among those people were the Roma. And to never again allow something like that to happen!

Heute möchte ich den Roma-Opfern des Holocaust meine Ehre erweisen und mit großer Sorge auf die beispiellose Situation der ukrainischen Flüchtlinge hindeuten, darunter auch der Roma.

Viele von ihnen sind mit besonderen Herausforderungen konfrontiert und haben ein noch höheres Risiko, dem anwachsenden Antiziganismus, Rassismus und der Fremdenfeindlichkeit ausgeliefert zu sein.

Die EU muss allen Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, Zugang gewähren, unabhängig von ihrer Nationalität, ethnischen Zugehörigkeit oder Hautfarbe. Außerdem müssen die Mitgliedstaaten sicherstellen, dass die kürzlich verabschiedeten Maßnahmen zur Unterstützung der Roma, die in dem nationalen strategischen Rahmen enthalten sind, auch auf die ukrainischen Roma-Flüchtlinge ausgedehnt werden.

Es liegt in der Verantwortung aller einzelnen EU-Mitgliedstaaten, dafür zu sorgen, dass wirksame Maßnahmen für diejenigen am meisten Bedürftigen ergriffen werden.

Jetzt ist nicht die Zeit für Gleichgültigkeit. Wir müssen den Kampf gegen Diskriminierung und Antiziganismus verstärken.

Das Gedenken des Holocaust ist auch ein Moment zum Bestätigen des Engagements für den Aufbau einer integrativen und demokratischen Gesellschaft, insbesondere in diesen besorgniserregenden Zeiten, in denen Antiziganismus und Angriffe auf die demokratischen Grundwerte zunehmen.

Lassen Sie uns gemeinsam handeln und für das Gute einstehen!

Ich danke Ihnen!