Foto: Jaroslaw Praszkiewicz

Gedenken

Auszug aus "Die Vernichtung der europäischen Roma im KL Auschwitz"

Nach dem Krieg wurde das ehemalige Zigeunerlager oftmals spontan von deutschen Sinti und polnischen Roma besucht, die dort Angehörige verloren hatten. Aus einer Initiative deutscher Sinti heraus entstand auf dem Gelände des ehemaligen Zigeunerfamilienlagers in Birkenau 1973 ein Denkmal, das an die Vernichtung der Häftlinge dieses Lagers erinnert und an dem später auch Zusammenkünfte der Gedenkstättenbesucher sowie Gedenkfeiern stattfanden. Das Denkmal besteht aus einer einfachen Ziegelmauer, ähnlich den Überresten der Lagerbaracken, und einem davorstehenden Obelisken mit einer Gedenktafel. 1994 wurde das Denkmal vom Verein der Roma in Polen erneuert.

Die Präsenz der Roma unter den Opfern von Auschwitz wurde auch schon früher symbolisch betont, als im Jahre 1967 das Mahnmal für die Opfer des Lagers in Birkenau eingeweiht wurde. Eine der Tafeln, die das Mahnmal bildeten, enthielt die Übersetzung der offiziellen Gedenkinschrift ins Romanes (die Sprache der Roma), die von Jerzy Ficowski, einem polnischen Schriftsteller, Dichter und Roma-Forscher, angefertigt wurde.

1994 wurde diese Tafel durch eine neue abgelöst, mit einem korrigierten Inhalt, der die neuesten Angaben zur Anzahl der Opfer des Lagers berücksichtigte. Der Text auf der neuen Tafel wurde von dem Romanes-Experten Marcel Courthiade angefertigt.

Die ersten internationalen Feierlichkeiten zum Gedenken an das Schicksal der Sinti und Roma in Auschwitz fanden 1993 anlässlich des Jahrestags der Ankunft des ersten Häftlingstransports im Zigeunerfamilienlager statt. Ein Jahr später versammelten sich Sinti und Roma aus aller Welt erneut in Birkenau, um an den 50. Jahrestag der Liquidierung des Zigeunerlagers zu erinnern. 1995 beteiligten sich Vertreter der Roma-Diaspora an den Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Befreiung des KL Auschwitz. Die Teilnahme zahlreicher wichtiger Entscheidungsträger aus der Diaspora an den Jahrestags-Feierlichkeiten in den Jahren 1993-1995 steigerte das Interesse der Wissenschaft und der Holocaust-Gedenkinitiativen an der Geschichte der Vernichtung der Sinti und Roma.

Infolge der Initiativen von Roma-Aktivisten wurde der Jahrestag der Liquidierung des Zigeunerfamilienlagers vom Europäischen Parlament mit Unterstützung der Europäischen Kommission zum Internationalen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma erklärt. Der Verein der Roma in Polen veranstaltet an diesem Tag Gedenkfeierlichkeiten, an denen sich Sinti und Roma aus aller Welt sowie Politiker und Diplomaten beteiligen. In den letzten Jahren nehmen immer mehr junge Sinti und Roma aus ganz Europa an den Feierlichkeiten teil.

Außer dem Denkmal im ehemaligen Zigeunerfamilienlager wird anlässlich der Gedenkfeierlichkeiten oft auch die Ruine des Krematoriums V besucht, in dem am 2. August 1944 die verbliebenen Häftlinge des Lagers ermordet wurden.

An die Geschichte der Sinti und Roma erinnert auch die Dauerausstellung„Roma. Geschichte und Kultur“ im Sitz des Vereins der Roma in Polen in Oświęcim, an der Adresse ulica Berka Joselewicza 5.

Sinti und Roma in Auschwitz

Sign of Block 11; photo taken by Jaroslaw Praszkiewicz.

Block 11

Auszug aus "Die Vernichtung der europäischen Roma im KL Auschwitz"

Photo of flower in front of barbed wire fence taken in Auschwitz-Birkenau by Jaroslaw Praszkiewicz.

Fluchten

Auszug aus "Die Vernichtung der europäischen Roma im KL Auschwitz"

Photo of KL Auschwitz II-Birkenau taken by Jaroslaw Praszkiewicz.

Kinder

Auszug aus "Die Vernichtung der europäischen Roma im KL Auschwitz"

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