2. August 2021

Dr. Philipp Neumann-Thein

Kommissarischer Stiftungsdirektor der Gedenkstätte Buchenwald

Statement anlässlich des Europäischen Holocaust-Gedenktages für Sinti und Roma 2020

Auch das Konzentrationslager Buchenwald war ein Ort, in den tausende Sinti und Roma, Männer und Frauen verschleppt worden sind. Viele von ihnen mussten hier schwerste Zwangsarbeit leisten, wurden gefoltert und ermordet oder sind an den furchtbaren medizinischen Experimenten, an den schrecklichen Lebensbedingungen zugrunde gegangen.

In der Zeit des Lagers gab es verschiedene Phasen, in denen zunächst Sinti und dann ab 1939 Roma aus dem Burgenland von der SS hierher gebracht wurden und innerhalb kürzester Zeit in den schwersten Arbeitskommandos verschlissen wurden oder zur weiteren Vernichtung in das Konzentrationslager Mauthausen verbracht.

Im Sommer 1944 nach der Auflösung des sogenannten Zigeunerlagers im Vernichtungslager Auschwitz kamen tausende Männer und Frauen in die Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, gerade in die Außenlager wie Mittelbau-Dora, wo die Arbeits- und Lebensbedingungen am schlimmsten waren. Viele von ihnen haben das nicht überlebt. Deswegen gibt es hier in der Gedenkstätte Buchenwald das erste Denkmal für die Opfer unter den Sinti und Roma in den Konzentrationslagern.

An diesem Denkmal erinnern wir an die Vernichtung des Zigeunerlagers in Auschwitz. Unser aller Aufgabe ist es, gerade heute, die Erinnerung an diese Verbrechen nicht verblassen zu lassen, daran immer wieder zu denken und die Öffentlichkeit zu informieren. Gerade in einer Zeit, wo neue Diskriminierungen von Minderheiten, von Sinti und Roma in Deutschland und in anderen Teilen Europas an der Tagesordnung sind. Es ist die Aufgabe, diese Anfänge, die es immer gegeben hat, nicht erneut zu einer Welle werden zu lassen.

Lassen Sie uns alle gemeinsam dagegen ankämpfen.

Stellungnahmen

Romani Rose

Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma

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