Demonstration zur Durchsetzung des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma, November 2003; Foto: Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma.

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas

Ende 1992 hatten sich die politischen Vertretungen der Sinti und Roma wie der Juden in Deutschland darauf verständigt, dass es getrennte Erinnerungsorte für Sinti und Roma sowie Juden in Berlin geben sollte. Die Initiative des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma für ein gemeinsames Denkmal aller Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes hatte keinen Erfolg gehabt.

1994 schlug der Berliner Senat den Standort im Tiergarten zwischen Reichstag und Brandenburger Tor für das Denkmal vor. Der Bau des Denkmals verzögerte sich jedoch jahrelang auf Grund politischer Auseinandersetzungen. Es ist dem beharrlichen Einsatz des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma zu verdanken, dass das Denkmal 20 Jahren nach der grundsätzlichen politischen Zustimmung der Bundesregierung im Oktober 2012 im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck endlich eingeweiht werden konnte. Der Entwurf stammt von dem international renommierten Künstler Dani Karavan. Die Inschrift des Denkmals ist ein Gedicht mit dem Titel „Auschwitz“ verfasst von Santino Spinelli, der selbst der Minderheit angehört. Den Mittelpunkt des Denkmals bildet ein kreisrunder „See der Erinnerung“, in dessen Zentrum sich ein Granitstein befindet, auf den täglich eine frische Blume gelegt wird. Darüber hinaus informieren Tafeln über Ausgrenzung und Massenmord an dieser Minderheit während der nationalsozialistischen Terrorherrschaft.

Das Denkmal erinnert an den Völkermord an Sinti und Roma und soll den nur noch wenigen Überlebenden des Holocausts eine späte Anerkennung zuteilwerden lassen. Zugleich ist es ein symbolisches Bekenntnis der besonderen historischen Verantwortung von Politik und Gesellschaft gegenüber den heute in Europa lebenden 12 Millionen Sinti und Roma.

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