2. August 2021

Dr. Jörg Skriebeleit

Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Statement anlässlich des Europäischen Holocaust-Gedenktages für Sinti und Roma 2020

Ich stehe hier im ehemaligen Konzentrationslager Flossenbürg unweit des Krematoriums, dem sogenannten Tal des Todes. Neben dem Gedenkstein, dem Erinnerungszeichen für die im Lagerkomplex Flossenbürg verfolgten und ermordeten Sinti und Roma.

Das Konzentrationslager Flossenbürg mit seinen über 80 Außenlagern in Bayern, Böhmen und in Sachsen war einer von vielen zentralen Leidensorten für die Minderheit der Sinti und Roma. Hunderte wurden in Außenlager zur Zwangsarbeit deportiert, Dutzende hier in diesem Areal verbrannt. Wir stehen hier auch in einem und auf einem Friedhof für die Minderheit.

Wir als KZ-Gedenkstätte Flossenbürg arbeiten aber auch aufklärend nicht nur im historischen Sinn, sondern auch ganz gegenwärtig zum Schutz von Minderheiten, für Toleranz. Wir pflegen hier in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg die Erinnerung an die verfolgten Menschen, ihrer Minderheit.

Wir arbeiten aber auch zukünftig. Wir engagieren uns für Minderheitenrechte, wir versuchen junge und ältere Menschen zu empowern. Wir sind nicht nur ein Erinnerungsort für die Minderheit und andere, sondern wir sind ein Zukunftsort, an dem die Werte von Toleranz und menschlichem Leben weitergetragen werden. Das bedeutet dieser Tag heute für uns.

Stellungnahmen

Romani Rose

Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma

Erich Schneeberger

stellv. Vorsitzender des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma und Vorsitzender des Verbands Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Bayern

Timea Junghaus

Executive Director
European Roma Institute for Arts and Culture (ERIAC)

Adam Strauß

Vorsitzender des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Hessen

Marian Kalwary

Chairman of the Association of Jews,
Survivors and Victims of the Second World War

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