2. August 2021
Roman Kwiatkowski
Vorsitzender der Gesellschaft der Roma in Polen
Eröffnungsrede anlässlich des Europäischen Holocaust-Gedenktags für die Sinti und Roma am 2. August 2021
Meine Damen und Herren!
Die Erinnerung an die Ausrottung unseres Volkes ist eines der wichtigsten Elemente der Geschichte der Roma. Wir sind kein Volk ohne Geschichte. Viele Jahrhunderte der nur mündlichen Überlieferung sowie Wanderungen durch die ganze Welt auf der Suche nach einem geeigneten Lebensraum haben nicht dazu beigetragen, dass unsere Vorfahren viel von ihrem materiellen Erbe bewahrt und hinterlassen haben. Nichtsdestotrotz wird die Erinnerung immer von den nachfolgenden Generationen weitergegeben. Auf diese Weise werden unsere Tradition und Identität gefestigt. Wir erinnern uns an die Opfer und gedenken des Völkermordes an unserem Volk, damit die Geschichte der Roma niemanden gleichgültig lassen wird. Wie Yehuda Bauer schrieb, ist das Problem, das wir mit dem Holocaust haben, nicht, dass die Täter keine Menschen waren, sondern dass sie Menschen waren, genau wie wir.
Meine Damen und Herren, am 2. August 1944 liquidierten die Nazis endgültig das sogenannte Zigeunerlager Auschwitz-Birkenau. Dies ist ein symbolisches Datum, das von den Parlamenten und Regierungen vieler Staaten, darunter auch dem Europäischen Parlament, offiziell als Holocaust-Gedenktag der Sinti und Roma bestätigt und anerkannt wurde. Seitdem ist das Gedenken an die Opfer nicht mehr nur eine private Angelegenheit ihrer Familien und der wenigen Überlebenden des Holocaust. Es ist zu einem Bestandteil des Gedenkens aller Europäer geworden, oder zumindest sollte es zu einem Bestandteil des Gedenkens aller Europäer werden. Wir hoffen, dass Sie auch in diesem Jahr, wie in den vergangenen 30 Jahren, gemeinsam mit uns an der Gedenkfeier zum 77. Jahrestag des Holocaust an den Sinti und Roma teilnehmen. Jahrestag des Holocaust an den Sinti und Roma teilnehmen. Ihre Anwesenheit gibt diesem Jahrestag einen Sinn und lässt uns für die Zukunft hoffen.
Stellungnahmen 2021

Romani Rose
Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma

Katarina Barley
Vice President of the European Parliament

Helena Dalli
EU-Kommissarin für Gleichstellung

Claudia Roth
Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages

Paul Blokhuis
Dutch State Secretary Paul Blokhuis

Chris J. Lazaris
Amb. Chris J. Lazaris, IHRA Chairman

Fernand des Varennes
UN-Sonderbeobachter für Minderheitenfragen

Anna-Nicole Heinrich
President of the Synod of the Evangelical Church in Germany (EKD)

Justin Trudeau
Prime Minister of Canada

Roman Kwiatkowski
Vorsitzender der Gesellschaft der Roma in Polen

Erich Schneeberger
stellv. Vorsitzender des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma und Vorsitzender des Verbands Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Bayern

Timea Junghaus
Executive Director
European Roma Institute for Arts and Culture (ERIAC)

Adam Strauß
Vorsitzender des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Hessen

Manon Aubry
Manon Aubry, MEP

Adrian-Nicolae Furtuna
Historian at the University of Bucharest

Philomena Franz
Holocaust-Überlebende

Angelina Kappler
German former Weinkönigin

Marian Kalwary
Chairman of the Association of Jews,
Survivors and Victims of the Second World War

Piotr Gliński
First Deputy Prime Minister and the Minister of Culture and National Heritage of Poland

Izabela Tiberiade
Young Activist from Sweden

Ursula Krechel
Schriftstellerin

Marija Pejčinović Burić
Generalsekretärin des Europarates

Klaus Iohannis
Präsident Rumäniens